Herzlich willkommen im Insektenhotel „Artenvielfalt“!
(geplant und erbaut in der Haubauepoche von den Schülerinnen/Schüler der 3K )
Durch den Eingriff in den Lebensraum wildlebender Bienen und Insekten sind viele Nistmöglichkeiten verlorenen gegangen. Das Insektenhotel bietet den verschiedenen Insektenarten wie Ameisen, Laufkäfern, Holzkäfern, Florfliegen, Marienkäfern, Baum- und Blumenwanzen, den Läusen vertilgenden Ohrwürmern, Hautflüglern, wie Schlupfwespen, Hummeln und Wildbienen sowohl Nisthilfen, Unterschlupf und auch Überwinterungsquartier. Der Bau eines Insektenhotels leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Die Bedeutung der „Gäste“ des Insektenhotels ist beachtlich: zum einen regulieren sie die Bestände von Schädlingen, zum anderen spielen vor allem die verschiedenen Wildbienenarten als Blütenbestäuber eine wichtige Rolle im Naturhaushalt.
Die Klasse 3K nahm das in der Hausbauepoche im Juli 2013 mit ihrer Lehrerin Frau Koray wörtlich und stellte durch den engagierten Einsatz aller Beteiligten einen Plan zum Bau eines Insektenhotels auf. In einwöchigem, regen Tun, in welchem die Kinder nicht nur die neuen theoretischen Kenntnisse aus den drei vorangegangenen Wochen der Epoche in die Tat umsetzten, sondern mit der Geste „wir bauen gemeinsam für andere“ sehr hingebungsvoll zur Tat schritten, wurde ein ansehnliches und nutzbares Insektenhotel mit 25 kleinen, ganz individuell gestalteten, Einzelzimmern erbaut und anschließend zu einem Gesamtobjekt zusammengefügt. Es wurde kurz vor den Ferien im Schulgarten aufgestellt, wo es nun sinnvolle Dienste leisten wird. Der aktive Naturschutz, der von den Kindern sehr herzlich erlebt wurde und ein Grundpfeiler ihrer großen Motivation darstellte, befriedigte zusätzlich zu dem Stolz beim Blick auf das gelungene Bauwerk. Es wird hoffentlich nun viele Jahre den Insekten, die ihren Lebensraum durch den Menschen eingebüßt haben und dennoch ihre wertvollen Dienste leisten, ein neues Heim bieten.
Die Hausbauepoche ist die vierte Sachkundeepoche neben der Schöpfungsepoche, der Ackerbauepoche und der Handwerkerepoche, die an der Waldorfschule den Kindern nicht nur naturverbundene und lebensnahe Inhalte und Erlebnisse vermitteln, sondern zudem den Kinder in der Umbruchphase des Rubikon seelischen Halt geben. So erleben sie die Welt und sich selbst durch die angeregte Arbeit mit Kopf, Herz und Hand intensiv, verbindlich und wahr. Das wirkt sich in ihrer persönlichen Entwicklung sehr positiv aus. Die Kinder, die sich in der dritten Klasse entwicklungsbedingt neu in der Welt und in sich selbst orientieren müssen, lernen, dass sie durch den tatkräftigen Einsatz ihrer Hände, sich selbst „neu beheimaten“ können – kurz: die Situation in der „eigenen Hand“ haben.
„Man kann etwas durch seinen eigenen Einsatz verändern!“, könnte die Botschaft zwischen den Zeilen auch heißen.
Das Insektenhotel der Klasse 3K ist nicht nur das Ergebnis einer gelungenen, von Lernfreude und Tatkraft geprägten Epoche, sondern vor allem ein Geschenk und ein großer Dank an die Insekten – ein Impuls von gelebtem Naturschutz, der hoffentlich in den Kindern weiterlebt.
Jetzt müssen wir es nur noch den „kleinen Nützlingen“ erzählen, damit sie zahlreich Einzug halten …

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