Werken

Die Arbeit am Werkstück kann als Selbsterziehung und Willensschulung verstanden werden. Jedes Material hat besondere Eigenschaften und verlangt eine eigene Behandlungsweise. Die Schüler machen die Erfahrung, dass sie sich den Bedingungen des Materials anpassen müssen. Ihre Freiheit wird nicht durch die Korrektur der Lehrenden eingeschränkt, sondern durch den jeweiligen Werkstoff, mit dem sie gerade umgehen. Dass einfach nicht mit leicht gleichzusetzen ist, merken die Schüler beim Schnitzen von Schalen, Tieren, Löffeln oder anderen Formen, die sie dem zu bearbeitenden Holz entlocken. Später geht es über zu beweglichen Spielzeugen, die mit wachsendem Geschick immer öfter selbst entworfen und gestaltet werden.

Mit dem Eintritt in die Oberstufe kommt mit dem Metall ein neues Material hinzu, das beim Schmieden oder Kupfertreiben andere Geschicklichkeiten schult und neue Kenntnisse verlangt. Bei der Holzbearbeitung treten das passgenaue Arbeiten und die Funktionalität der Werkstücke, Gebrauchsmöbel oder Spiele zunehmend an die Stelle des phantasievollen Umgangs mit dem lebendigen Material. Im 11. Schuljahr taucht nach einer längeren Pause auch der Ton wieder auf. Mit Hilfe unterschiedlicher keramischer und künstlerischer Techniken werden Tongefäße hergestellt. Im 12. Schuljahr folgen die Gestaltung der menschlichen Figur und des Kopfes und mit dem Steinhauen eine weitere grundlegende Erfahrung mit einem neuen Material. Malen und Zeichnen durchziehen die gesamte Schulzeit.

Waldorfschule Mülheim-Ruhr

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