Nun herzlich willkommen an alle, die mich bereits kannten und ebenfalls an alle Neulinge. Der Bericht kommt mit einiger Verspätung, wie mir sehr wohl bewusst ist, doch dadurch, dass es diesmal bei der Ermittlung eines „Schreiberlings“ zu Komplikationen kam, hatte ich ein etwas weiteres Zeitfenster und jetzt kursieren, meines Wissens nach, sogar zwei Berichte, aber naja.
Zuerst einmal möchte ich klarstellen, das dieser „Bericht“ keine Alternative zu einer guten Lektüre über die Landschaftsvermessung ist, vor allem daher, da die Erwähnung dieser größtenteils wegfallen wird.
An alle, die noch nicht abgeschaltet haben: Willkommen zur zweiten Eröffnung!
Machen wir doch mal zu Beginn ein vorher-nachher-Bild, oder nein, lieber Dinge, die neu sind und erst seit der Klassenfahrt so sind.
1. Ich trinke Kaffee.
2. Ich habe ein (fiktive) Vorstellung davon wie sich Leute fühlen die von Verbrechern entführt wurden und
3. Ich weiß jetzt, dass eine Fahrt vom Duisburg Hbf. (mit regulären Zügen), inkl. Umsteigen, zum Schwarzwald etwa 8:00 Stunden dauert.
Wobei der letzte Punkt wohl nicht ganz so relevant für mein späteres Leben sein dürfte, außer ich suche erneut den Schwarzwald auf, was wiederum eine sehr gute Idee wäre, da die Landschaft dort einfach wundervoll, geradezu einem Märchen entsprungen ist.
Nun wenn bei ihnen jetzt die Frage aufgekommen ist, was genau ich mit meiner „fiktiven Vorstellung“ meinen könnte und wieso das relevant sein sollte, so will ich es ihnen erklären.
Als erstes, für die, die es nicht wissen, als Abschluss unseres Praktikums stand das Zeichnen der vervollständigten Karte auf dem Plan. Aus Einzelnen mehr oder weniger gut leserlichen Einzelstücken, die man im richtigen Maßstab nachzeichnete, entwuchs das vermessene Gebiet.
Jedoch zeichnet sich so etwas nicht von alleine; vor allem wenn man gerade noch damit beschäftigt ist die „Pergament-Zeichnungen“ (vergrößerte Karten Abschnitte zum nachzeichnen) für den gerade vermessenen Teil anzufertigen, kann man etwas unter Zeitdruck geraten.
Zunächst bestimmt man den Abschnitt und beginnt dann sich Stück für Stück vor zu- arbeiten, die gemessene Originalzahl muss erstmal mit dem auf der Pergament-Zeichnung angegebenen Maßstab multipliziert werden und dann wieder durch den Karten-Maßstab geteilt werden.
Bereits nach kurzer Zeit kann es passieren, dass einem von der Arbeit der Kopf raucht, dennoch muss man dranbleiben weil die Zeit drängt. Nebenbei darf man dann auch mal der einen oder anderen, irreführenden, Vogelstimmennachahmung lauschen und sonst ist es auch sehr lustig, z.B. wenn man einmal im „Virtual Barber Shop“ ist und sich die Haare schneiden lässt. Wen diese Erfahrung reizt, umsonst kann man den Barber Shop auf YouTube besuchen.
Ich jedenfalls hatte nach kurzer Zeit des Kartenzeichnens die Vision von einer Verbrecherbande die mehrere Hacker entführt hat, damit diese für sie arbeiten und in meiner Vision war es in genau so einem Raum wie unserem. Nicht, dass ich mich gefangen gefühlt hätte, also bitte keine falsche Auslegung meiner Worte und ebenso keine falschen Vermutungen über unseren Verbleib.
Als Autor, oder zumindest jemand, der einer werden will, ist es quasi meine „Pflicht“ starke Gefühlsregungen in Geschriebenem loszulassen, ja richtig loslassen, es sorgt dafür, dass man nicht irgendwann an solchen Dingen zugrunde geht. Ich habe sogar eine dort erstmals getroffene Person in die Handlung verstrickt, denn genauso wie man als Autor Gefühle in Geschriebenem verarbeitet, so bedient man sich eher unehrenhafter Weise auch an Biographien und Namen von Menschen, die man einmal kennengelernt hat, der Rest ist Fiktion. Damit hätten wir auch die Relevanz die diesen Punkt betrifft, vielleicht werde ich ja wirklich mal Autor und diese Geschichte ein Kassenschlager? Wer weiß das schon.
Aber nun zum letzten Punkt, „Ich trinke Kaffee“. Für Leute die mich nicht kennen wahrscheinlich keine große Sache, aber dürfte ich sie belehren? Bevor ich auf das Praktikum fuhr, war ich jemand von der Sorte, die entweder gar keinen Kaffee getrunken haben, oder etwas, dass man nicht wirklich als Kaffee bezeichnen konnte und nun stehe ich beim Einkaufen vor dem Kaffeeregal und Suche nach der billigsten Sorte, denn Kaffee ist teuer. Genauso wie Schokolade, Tee, Alkohol und Zigaretten, zählt auch Kaffee zu den, frei käuflichen Genussdrogen und die Leute, die diese Dinge produzieren sind gewiss nicht dumm, die wissen wie sie uns das Geld aus den Taschen ziehen, wobei es ja immer noch an einem selbst liegt.
Aber was nicht zu leugnen ist, die Preise für Zigaretten und Kaffee steigen immerwährend, knapp 5.00 Euro für eine Packung Bohnen Kaffee?
Meiner Meinung nach viel, aber ist ja nicht das erste Mal, dass sich irgendwer am Suchtverhalten der Menschen bereichert, nicht?
Mittlerweile habe ich sowohl Filter-, Instant-, Pad- und auch Korn-(koffeinfreier- oder auch einfach Malz-) Kaffee probiert. Am besten fand ich bis jetzt den Filterkaffee, am preiswertesten und auch wohlschmeckend den Malzkaffee, aber trotzdem bleibt es immer noch ein Kostenpunkt und dazu kam mir am heutigen Tag auch noch ein Gedanke.
„Die Schienen für unser zukünftiges Leben stellen wir heute!“,
dass dürfte die meisten Leser wohl eher weniger betreffen, aber ich halte es für ein sehr wahres Wort. Egal welche Art von Suchtverhalten wir uns in dieser Lebensphase aneignen, egal ob wir sie später bereuen oder nicht, es ist eine eigens getroffene Entscheidung.
Ich habe mich entschieden Kaffee zu trinken, weil er mir schmeckt und in manchen Situationen einen klareren und entfernteren Blick auf die Dinge zulässt, jedoch trinke ich ihn auch nur in Maßen. Selten komme ich an einem Tag auf 3 – Tassen, meistens sind es zwei, vielleicht auch deswegen weil über drei Tassen pro Tag dem Körper Wasser entziehen wie ich sehr wohl weiß.
So genug der ernsten Gespräche!
So ganz unter uns meine lieben Rundbriefleser, ich hege ja immer noch die (Verschwörungs-)Theorie, dass das Vermessungspraktikum dazu da ist uns (die Anderen und mich) zum Kaffee trinken zu bewegen, ein groß angelegtes Projekt um aus Jugendlichen „Erwachsene“ zu machen.
In den Pausen jedenfalls, wo man so ziemlich frei über seine Zeit verfügen konnte, hat es so Manchen immer mal wieder zum Wasser-tret-Becken gezogen, bei welchem man durch ein etwa knietief mit kaltem Wasser gefülltes Becken watet, es ist dazu da, die Durchblutung anzuregen. Andere wiederum gingen joggen oder spazieren, wieder Andere mussten ihren Diensten nachkommen und wie, mich z.B., gab es auch Manche, die einfach lesend vor dem Kamin hockten. Dieser brannte dank unseres Pyromanen und Kerberos glücklicher Weise fast immer, so dass es nie kalt war im Zeichenraum.

 Tabea Hohendahl, Schülerin der Klasse 10R/S