Das Schuljahr 2014/15 neigt sich dem Ende und damit auch unsere Zeit als 9 Klasse…doch hat uns dies natürlich nicht davon abgehalten auf der Klassenfahrt noch mal richtig aufzudrehen!
Mit wildem Tatendrang stürzten wir uns in die 11-tägige Arbeit und ließen ab und zu auch mal, zwar nicht die Sau, aber dafür das Rind raus!
Wir hatten unsere Tiefs, was ja klar ist, aber im Großen und Ganzen war es eine lohnende Erfahrung, weshalb ich auch hoffe dass die nachfolgenden Klassen noch in die Situation kommen werden, dass ländliche Feeling des Fahrenscheidt und den daran anschließenden Hof Vorberg zu genießen.
Die Regenkleidung war zwar in unserem Falle ein unnötiges Accessoire, nicht zu verwechseln mit einer dicken Jacke :), dafür haben wir aber, glaube ich, alle gelernt, wie sinnvoll Arbeitshosen sind. Wenn man erst einmal im Kuhstall gearbeitet hat und am nächsten Tag seine Arbeitshose wieder anhat, umschwirrt einen zuerst der Geruch nach Kuhmist, so als könnte man den Geruch aus- und anziehen. Meiner Meinung nach ein ganz praktischer Aspekt.
Und wenn wir gerade mal nicht (KRAUSSEN) Ampfer stechen waren, auf Misthaufen herum kletterten oder Dinge reparierten, sondern in der Küchengruppe tätig waren, so ergab sich auch mal die Möglichkeit bei unserem, allseits beliebten, Bäcker Enrique einen Crashkurs über das Brote backen zu machen. Natürlich spielte sich der „Unterricht“ eher im praktischen als im theoretischen Bereich ab.
So kann es gut sein, dass jeder, der in unserer Abwesenheit Brot gekauft hat, etwas gekauft hat, was wir selbst gebacken haben. Also Vorsicht… nein, nur keine Sorge, nur ein kleiner Scherz! Aber alle die mal genauer hingesehen haben, könnten bemerkt haben, dass jedes Brot so ein bisschen anders aussieht, denn wir haben ja schließlich alle einen persönlichen Stil und der wurde auch eingeknetet.
Es dürfte euch jetzt vielleicht überraschen, aber ja, wir hatten auch mal Freizeit und diese verbrachten wir alle ganz unterschiedlich, z.B. meine männlichen (vor Kraft und Jugend strotzenden) Klassenkameraden, die sogar noch nach der Arbeit Energie für körperliche Betätigung hatten, spielten Basketball, Tischtennis, Volleyball oder Fußball. Oftmals gesellten sich auch die Mädels dazu. Ansonsten lag/saß man auf der Wiese oder im Zimmer herum, zwar nicht sehr abenteuerlich, aber seeehr entspannend.
Am Wochenende bekam man sogar die Gelegenheit runter in die Stadt zu gehen. Jedoch muss man im Nachhinein den gesamten Weg auch wieder rauf laufen, weshalb ich für meinen Teil diese Möglichkeit direkt ausschloss. Wenn man aber gerade Küchendienst hatte, kam man vielleicht sogar in den Genuss, den Fahrdienst nutzen zu können :). Wenn man sich dann noch nach einem langen Tag in der Stadt um das Lagerfeuer kuschelt, was gibt es da Schöneres?
Das war es dann auch schon von mir, ach und übrigens die Beschwerden können sie mir per Email zusenden, nein, nein, natürlich nicht. Ich hoffe nur ich habe hier keinen Unmut geweckt, mit meiner etwas unkonventionellen Schreibweise. Denn wenn auch der Gedanke naheliegen könnte, so ist es nicht meine Absicht das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Ich wollte nur versuchen mit frohem Mute meine Nachfolger darauf einzustimmen was sie erwartet. Glaubt den anderen bloß nicht diese Horrorgeschichten, von wegen da wäre es so schrecklich! Es lohnt sich ehrlich und das meine ich ernst!
Wenn ihr erst einmal so alt seid wie wir jetzt, werdet ihr langsam den Ernst des Lebens begreifen und da ist es eine willkommene Abwechslung, wenn man einmal die Möglichkeit bekommt dem Alltag für eine Zeit zu entfliehen. Man kann ihm zwar nicht für immer davon fliegen, aber man kann sich ihm mutig entgegenstellen, nachdem man erst mal neue, ganz andere Kräfte gesammelt hat und das geht dort prima.
Zeit auch Danke zu sagen – an die Schule, die dies ermöglicht, die Lehrer und Betreuer, bzw. Anleitenden, die uns während der Zeit immer wohlwollend begleitet haben.
Tabea H., Klasse 9M/S