There is a place – where heaven and earth share the same stage.
(So steht es auf einem riesigen Plakat der Schutzstation Wattenmeer auf der Hanswarft der Hallig Hooge.)
Und es war allen Beteiligten, Kindern wie Eltern, schon bei der Überfahrt auf dem Schiff klar: wir werden an einem ganz besonderen Ort sein!!!
Dieser Ort war so gewählt worden, dass er weg von der Zivilisation und Reizüberflutung des Ruhrgebiets, mit den Autobahnknoten und Handymastwäldern, ins Nichts führen sollte. (sieht man einmal von den Windkraftanlagen entlang der Festlandküste ab…) Dennoch oder gerade deshalb, haben wir viele schöne und intensive Erlebnisse gehabt!
Die Schülerinnen und Schüler berichten hier:
Ankommen
Nach einer langen Fahrt mit Zug und Schiff kamen wir auf der Hallig an. Die Hallig Hooge breitet sich atemberaubend aus. Wir gingen zu unserer Warft und packten unsere Sachen aus. Danach erkundeten wir die Landschaft. Die Landschaft war sehr flach. Auf den Wegen fuhren schöne Pferdeomnibusse. Als wir zum Meer gegangen sind, glitzerte es in der Sonne. Es gab schöne Pflanzen, die wir teilweise nicht kannten, weil da besondere Salzpflanzen wachsen. Deshalb brauchen die Schafe und Rinder keine Salzsteine. Um die Weiden und Wiesen waren überall kleine Priele, die voll mit Wasser standen. Bei“ Landunter“ ist alles voller Wasser, außer bei den Warften, die höher liegen.
Alena, Emily,Shirin
Das Quartier – Die Jugendwarft
Die Jugendwarft war sehr groß mit einem schönen Spielplatz und Priel vorne dran. Der Essraum war groß, hatte links ein Regal voller ausgestopfter Vögel und rechts vier Bänke und Tische, wo wir uns hinsetzten. Die Treppe war eng. Oben waren die Zimmer. Oben war kein Bad vorhanden, stattdessen mussten wir immer ins Erdgeschoss. Unten im Bad waren jeweils sechs Waschbecken, drei Duschen und zwei Toiletten. Das Essen war gut. Wir haben sogar ein Kartoffelpufferwettessen gemacht.
Aber das Beste der Jugendwarft war Eddi! Er war ein Kälbchen und zuckersüß! Wir verbrachten fast die ganze Freizeit bei ihm. Er lebte im Vorgarten und wurde mehrmals täglich mit einem Eimer voll Milch gefüttert, denn er war ein Waisenkind. Vor der Warft war ein riesiges Feld mit einer Koppel, einem XXL „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“-Feld und einem Fußballplatz. Wir probierten alles aus; wir gingen auch übers Feld zur Koppel und streichelten die Pferde.
Ella, Lea, Mara
Hallig Umrundung
Wir sind zum Fähranleger gelaufen und haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe lief rechts um die Hallig, die andere links herum. Wir sind viel auf Steinen gelaufen, die das Wasser abstoppen sollen. Das war der befestigte Sommerdeich. Die andere Gruppe musste einen kleinen Umweg gehen, weil da was gesperrt war. Der Weg war aber als Wiesenwerg schöner. Wir haben uns auf der Hälfte auf einer Wiese mit Badestelle getroffen. Dort lagen große Heuballen. Dort haben wir Rast gemacht und sind zum Schwimmen gegangen. Im Wasser waren viel Seegras, Algen und Quallen. Das war schon ekelig. Aber wir haben trotzdem ausgiebig geplanscht! Vier Leute haben die ganze Hallig umrundet. Die anderen haben die Abkürzung über Feldwege genommen. Wir kamen zur Hanswarft. Dann sind wir zur Backenswarft (unserer Jugendwarft) gelaufen. Danach haben wir geduscht und gegessen.
Benjamin, Maximilian, Noah
Die Schlicktaufe
Vor unserer Jugendwarft war ein matschiger, schlickiger, schwarzer Priel. Es führte eine kleine schmale Brücke ohne Geländer darüber. Daran war ein kleines Plastikboot angebunden, in das ca. 5 Kinder reinpassten. Es war allerdings nicht sehr seefest und man konnte also keine „Seefahrt“ machen ohne alle 3 Sekunden zu kentern. Nach dem Abendessen durften wir noch eine Stunde draußen spielen. Das taten wir auch und zwar vor dem Priel und bald auch im Priel, aber wir müssen der Reihe nach erzählen. Alles fing mit einem friedlichen Spiel an: ein paar aus unserer Klasse machten sich einen Spaß daraus eine kleine Bootstour zu machen. Aber wie wir schon sagten, war das Boot nicht seefest und kenterte alle 3 Sekunden. Also fiel auch alle drei Sekunden ein Kind ins (flache) Wasser. Vor Schreck weiß tauchte es ins Wasser und kam schwarz vom Schlick wieder an die Wasseroberfläche. Die weißen Hemden wurden sofort schwarz. Ein paar Minuten später war fast die halbe Klasse im Wasser und eine wilde Schlammschlacht begann. Irgendwann waren (fast) alle im Priel mit Unterhose und Unterhemd.
Unsere Lehrerin Frau Engel war nicht sehr begeistert, und sie drohte alle Kinder in der Dusche abzuschrubben. Das besorgten die Kinder untereinander zunächst mit Prielwasser und dann in der warmen Dusche. Viele fanden dann Muscheln und Algen in ihren Unterhosen.
Pauline, Philippa, Violetta
Die Wattwanderung
Wir waren am nördlichsten Zipfel Deutschlands auf einer Hallig. Wir hatten sehr viel Spaß und besonders viel Spaß hatten wir bei der Wattwanderung. Wir gingen los, über die Hallig und nach 30 Minuten Fußweg kamen wir am Westufer an. Dort trafen wir unsere Wattführerin. Dann wanderten wir los, unser Ziel war der Japsand, eine große Sandbank im Watt. Wir sind durch Algen, Schlick und kleine Priele gelaufen. Alle 500m blieben wir stehen, damit die Wattführerin uns über die verschiedenen Lebewesen im Watt informieren konnte. Nach zwei Stunden kamen wir an und packten hungrig unsere Lunchpakete aus. Ein wunderschönes Bild hatte man hinter dem Japsand auf das offene Meer. Wir liefen zurück, fröhlich und beglückt von dem schönen Erlebnis. Doch da wurden wir plötzlich überrascht, langsam aber bedrohlich stieg der Meeresspiegel an. Wir schafften es gerade noch vor der Flut zu „fliehen“.
Jannis, Sadjah, Tom
Sturmflutkino
Nach der Wattwanderung wanderten wir noch zur Hanswarft zum Kino. Das Kino war noch nicht bereit, also gingen viele von uns in einen Souvenirladen um sich zu beschäftigen. Aber kurze Zeit später mussten sich alle ihre Plätze im Kino suchen, dann ging es los. Wir sahen einen Film über eine Sturmflut mit Landunter. Man erzählte, dass, wenn eine Sturmflutwarnung kommt, alle Halligbewohner ihr Vieh und die Gräte auf die Warften in Sicherheit bringen müssen. Warften sind Hügel, wo die Häuser und Scheunen drauf stehen. Bei Landunter ist die gesamte Hallig vom Meer überspült. Wenn sich der Sturm und die Flut gelegt hatten, konnten die Warftbewohner schnell mit einem Tastsock zu den anderen Warften hinüber gehen um den Nachbarn zu helfen. Bis das Wasser abfloss dauerte bis zu einigen Tagen.
Anne, Leonie
Hallig Rallye
In vier Gruppen aufgeteilt liefen wir auf unterschiedlichen Routen über die Hallig. An Stationen haben wir versucht Punkte zu bekommen. Zuerst war unsere Gruppe auf der Hanswarft.. Dort erwarteten uns zwei Eltern, die uns Fragen gestellt haben, z.B.: Was ist der Königspesel? Antwort: Der Königspesel war ein Gasthaus, das vorher ein Kapitänshaus war und eine sehr schöne Stube = Pesel hat. Seit der dänische König dort übernachtet hatte, hieß es Königspesel. Die nächste Frage war: Wie viele Schwemmgut Schuhe stehen vor dem Souvenirladen? Einige von uns fragten die Verkäuferin. Sie sagte 175 und schon hatten wir 2 Punkte!!! Auf der Warft stand ein Sarg und die Frage war: aus was bestand er? Das wussten wir auch, weil wir das am Tag zuvor gelernt hatten. Also er bestand aus Sandstein und der kam aus dem Rheinland. Dann sind wir zu Schulwarft gerannt, auch Ockelützwarft genannt. Bei Landunter kriegen die Kinder Aufgaben per email. Es gehen z.Zt. nur 8 Kinder in die Schule und der Kindergarten wurde geschlossen, weil es keine Kindergartenkinder mehr dort waren.
Der Seglerhafen sieht fast wie eine Schleuse aus. Dort stehen die Schiffe 6 Stunden auf dem Grund, weil das Wasser weg geht (Ebbe). Die anderen 6 Stunden am Tag ist das Wasser da, weil dann Flut ist. Die letzte Station war der Anleger. Dort mussten wir herausfinden, wie die Fähre hieß, mit der wir gekommen waren. Nach langem Überlegen wussten wir die Antwort: es war die Hiligenlei. Die letzte Frage war: Was ist der Hallig Taler? Wir fragten an einem Informationsstand. Die Frau erzählte, dass der Hallig Taler ein Taler ist, den man Kaufen kann für 1 €. Das Geld wird gespendet um die Hallig schön und sauber zu erhalten, wenn z.B. die Touristen ihren Müll dort liegen lassen.
Lena, Amira, Antonia,Pia
Nachtwanderung / Abendprogramm
Wir sind um 22.30h von unserer Warft losgegangen. Als erstes mussten wir uns an einem Seil festhalten, dann machten wir einen Stopp um den wunderschönen Abendhimmel anzugucken. Wir konnten die Kassiopeia und den Großen Wagen sehen. Dann sind wir am Meer entlang gelaufen und haben uns den Mond angeguckt. Er war noch fast voll und spiegelte sich im Meer. Wir kamen an einem großen Stein vorbei, in dem man den Wind rauschen hörte. Er hieß Windstein. Wir gingen zurück und machten uns bettfertig. Am nächsten Abend haben wir einen Spiele – Abend gemacht. Wir haben „Werwolf“ und Ratespiel und Pantomimen gespielt. Wie jeden Abend mussten wir ins Tagebuch schreiben. Danach sind wir raus gegangen und haben „Sternschnuppen“ fliegen lassen. Das waren Stäbe mit einem blauen Licht und zwei Flügeln. Man spannte daran eine Gummifletsche und schoss sie ab. Im Dunkeln sah es wie ein Kometenschwarm aus. Einer ist auf den gegenüber liegenden Zaun geflogen und einer in den Priel.Man hat gesehen, wie das Licht langsam ausging. Das war ein schöner Abschluss, denn am nächsten Morgen war die Abreise.
Luca, Louis, Sean