bergsport (7)(aus dem Reisetagebuch der 8E August 2014)
Natürlich sollte für unsere letzte Klassenfahrt ein neuer Schwerpunkt gesetzt werden, waren wir doch schon im Mittelgebirge, im Wattenmeer und auf der Ruhr unterwegs…
Nun sollte also das Ziel höher gesteckt werden und die Betonung lag wirklich auf schwer…(im Sinne von: erreichbar, herausfordernd, anstrengend…), denn als die Flachlandtiroler hörten, dass man sich diesmal in die Höhe erheben sollte, regte sich  zunächst Widerstand.
Und so wurde, um des lieben Friedens willen, die geplante Hüttentour in eine „Bergsport-Woche“ im Kleinen Walsertal umgewandelt und wie sich zeigte, war das genau richtig!!!!  (Und dank der Bergschule Alpintreff und der Deutschen Bahn war alles bestens organisiert.)
Doch bevor die Tour losging, lernten wir erst einmal die Geschichte der Walser kennen. Und allen war dieses  freiheitsliebende Völkchen gleich sehr sympathisch. Es hat sich bis heute so manche Eigenart bewahrt. Also, nichts wie hin…. (E.E.)
Reisebericht:

  1. Tag

Nach einer sehr frühen Abreise und einer langen Bahnfahrt machte die halbe Klasse, glücklich in Österreich angekommen, eine kleine Willkommenswanderung im Sonnenuntergang, bis uns auf dem Rückweg die Dunkelheit einholte und die Jungen zu „Gespenstern“ wurden….

  1. Tag

„Aufstehen!“ hörte ich eine leise Stimme, die mitten in meinen Traum platzte. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, streckte mich, zog mich an und ging zum Frühstück. Es gab einen reichliches Frühstück, eines mit allem drum und dran.
Gut gestärkt folgt wir nun dem Ruf der Berge. Ein voll geplanter Tag wartete mit seinen Herausforderungen auf uns.
Mit dem Walserbus ging es bis zur Talstation der Bergbahn. In Vierergruppen setzten wir uns in eine der vielen Gondeln, die uns rasch nach oben fuhren. Oben angekommen ging meine Kinnlade runter…  „Wow!  Ohhh! Ich glaub’s nicht…“, hörte man uns im Chor rufen. Aus der Gondel war die Aussicht fantastisch…, aber auf dem Berg war sie ein Traum.
Da nicht alle mit auf den Gipfel der Kanzelwand wollten, teilten sich die Gruppe. Der Weg zum Gipfel war anstrengend, die Wege wurden immer enger und auch steiler. Wir fielen erschöpft und mega beeindruckt auf die Felsbrocken des Gipfels. Wir waren jetzt 2085 Meter über dem Meeresspiegel. Wir machten ein paar Fotos und gingen dann wieder zu den anderen. Erst dann begann die „richtige“ Wanderung.bergsport (2)
Der Weg führte durch Höhen und Tiefen – auch bei uns -, durch Matsch und Steine… vorbei an Kühen ( die sogar zahm waren), an Ziegen und immer die traumhafte Aussicht. Dann endlich, die ersehnten „Raststätte“ der Kuhgehrenalpe. Wir kauften uns hier z. B. frisch gemolkene Milch von Rosa und Olga, Johannisbeerbuttermilch, Johannisbeerschorle und vieles mehr…
Nach unserer kleinen Pause ging es weiter. Wir liefen die ganze Zeit ruuuuuuuunter (was nicht gerade sehr leicht war) and dann wieder hoooch…
Wir kamen unserm Ziel immer näher. Da unsere Füße weh taten, freuten wir uns immer mehr auf unser „neues“ „Zuhause“, die Schwandalpe. Unterwegs begegneten wir suuper süüßen Schweinen und vielen kleinen, braunen Ziegen.

  1. Tag

Noch früher (L)!!! Schon um 6 Uhr mussten wir das Frühstück bereiten, denn wir sollten pünktlich bei der 1. Station des „Kletterabenteuers“ sein. Dank des Nieselregens war der Busfahrer so nett, uns direkt vor der Felswand abzusetzen.
Dort bekamen wir eine komplette Kletterausrüstung. So ausgestattet durfte unsere Seilschaft in der Felswand klettern. Wobei wir einander immer gut absicherten.
Als ich mit dem Abseilen dran war, wurde ich mit dem Karabiner, der an meinem Gurt war, an einem Seil befestigt. Ich legte mich in den Gurt und ging die Wand, die ein paar Meter vor dem Berg herausguckte, runter. Plötzlich spürte ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen. Ich flog runter, schrie und dachte, dass ich gleich gegen den Berg krachte. Mein Bauch kitzelte. Plötzlich spürte ich einen Ruck, das Seil hielt und man lies mich langsam auf den Boden herab. Ein Erlebnis, das man in seinem Leben nicht verpassen darf!!!
Dann wollte ich klettern, doch zunächst sicherte ich Anne. Ich war nicht ganz unerfahren, aber am Ende war ich doch froh, als Anne ohne Kratzer wieder auf dem Boden stand.
Dann ging es weiter zur nächsten Station. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde erblickten wir ein langes Seil, das über einen reißenden Fluss führte. Immer zu zweit ging es über das Seil. Für diese Aufgabe braucht man: 1. ein bisschen Balance, 2. Mut und 3. ein bisschen Selbstbewusstsein. Hatte man von jedem ein bisschen, war diese Aufgabe schon ein Erfolg.
Die nächste Station nannte sich „Flying Fox“. Ich saß in meinem Gurt, sprang in die Tiefe und fuhr in einem Affenzahn über den reißenden Fluss, bis zur anderen Seite, wo mich zwei Bergführer abfingen.
Einen Höhepunkt gab es noch… Wir mussten erst einmal zu einer hohen Brücke um über den Fluss zu wandern. Dort angekommen warteten zwei der Bergführer, die sich schon freuten, unser LEBEN in der Hand zu haben. Wir bekamen eine kurze Einführung, erst dann durften wir uns 40 Meter in die Tiefe stürzen. Doch davor musste ich noch einmal fragen: „Das ist aber sicher, oder?“ – „ Keine Ahnung, vertraue niemals jemand anderem!“, antwortete der Mann daraufhin. „WOW“, das wollte ich nicht hören!… Ein JA hätte gereicht.
Ich kletterte über das Geländer, zählte bis drei und sprang: Adrenalin puuuuur! Ich landete sicher auf dem Boden. „Ich LEEEEBE“, schrie ich den anderen zu. Ich wiederholte diesen Sprung, bloß diesmal freihändig.

  1. Tag

Wir fuhren mit dem Bus bis zur deutschen Grenze. Von dort aus wanderten wir zur Breitachklam. Die Breitach ist hier ein reißender Fluss mit starken Strömungen und allem drum und dran. Ein Fluss, in den man nicht hineinfallen möchte. Es war sooo beeindruckend. Aus dem Fels kamen kleine Wasserfälle. Wir liefen durch einen Tunnel. Schon aus 10 Metern Entfernung hörte man das Rauschen von dem super mega beeindruckenden Wasserfall. Dieser Anblick war wie im Paradies. Wir gingen weiter und irgendwann wurde der enge, schmale, doch verträumte Weg größer und breiter. Wir kamen wieder ans Licht.
bergsportAuf zur Sommerrodelbahn …
Bei meine erste Fahrt noch ein bisschen ängstlich, bei der 2. nicht mehr und bei der 3. Fahrt fuhr ich ohne zu bremsen. Was mir allerdings in den scharfen Kurven schwerer als gedacht fiel.
Von Deutschland aus wanderten wir dann wieder bei einer wunderschönen Aussicht grenzüberschreitend nach Österreich. Der Abstieg zu unserer Alpe – vom ersten Tag noch gut bekannt – kein Problem: so trudelten wir in kleinen Grüppchen ein. In Gedanken schon beim Abschiedsabend.
Noch ein wenig Kicker spielen und dann gab es auch schon Essen. Wir waren zu beneiden, die Köchin kochte phantastisch, das Essen war ein Traum. Nachdem wir alle unsere Kräfte aufgetankt hatten, fingen wir – so gestärkt – an, besagte Kräfte zu vergleichen…. Was gibt es Schöneres als ARMDRÜCKEN????!!!

  1. Tag

Kehraus: Ein erstes/letztes Mal Sonnenbad vor dem Haus (bei solch einer Hitze kann man nicht wandern….), ab ins Tal, zurück nach D.
 

Mara